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von Hannes   FOTOS

Die Vorgeschichte:

Geplant war vorerst nichts. ………………. Dann wurde die Idee, die Dolomiten zu bereisen geboren. ……………….. in diese Idee floss der Termin des Feistritzer (im Gailtal) Kirtages ein. …………………………… Ein Datum war geboren: der 13.06.2011! ………………….. Oh Gott Pfingstmontag. ………… Unsere Tochter hat seit 25.4. 2011 (18 Jahre) den elterlichen Wohnsitz verlassen und logiert seit dem bei der Familie ihres Freundes. Unser Dominik hat zu diesem Zeitpunkt bereits sein Pflichtpraktikum in der Ufertaverne an der Alten Donau begonnen. Dieses dauert drei Monate. Nachdem unser „Kleiner“ noch unserer Aufsichtspflicht unterliegt ist es notwendig, dass ein Elternteil dieser nachkommt. Erwartungsgemäß ist das der Part der Mutter, … oder? Also Termin gut gewählt! Im Nachhinein betrachtet war die eheliche Auszeit bestimmt für beide Seiten erholsam, ich hätte aber wahnsinnig gerne die erlebten Eindrücke mit meiner Lieben geteilt!

Die Tour:

Im Sinne einer FAHRGEMEINSCHAFT wurden wir anfangs auch durch ein „Servicefahrzeug“ (vier Räder bis zum Boden und hinter einem sitzt der Lenker) begleitet, welches uns bereits nach einer Nacht wieder verlassen hat. … wer hat denn da zu sehr geschnarcht??

Am zweiten Tag konnten wir „planmäßig“ die Großglockner Hochalpenstraße aufgrund zartester Plusgrade (1-2°C) nicht bereisen, stattdessen fuhren wir in die Terra Mystica etwa 50 m unter der Erdoberfläche ein. Dort hat es Sommer wie Winter etwa 10° über Null! Nach einem Mittagessen unter freiem Himmel und bei Sonnenschein tankten wir wieder Energie und massierten, nach dem Dessert, noch den österreichischen, slowenischen und italienischen Asphalt. Sche woa´s!!

Pfingstmontag: Kirtag in Feistritz an der Gail. Zuvor durften wir uns noch von der gelungenen Straßensanierung des Kreutzbergs überzeugen. … Affengeil!! (Überquerung der Gailtaler Alpen vom Süden Richtung Norden zum Weißensee Westufer). Der Kirtag, viele Bilder sagen mehr als meine geschriebenen Worte.

Dienstag: Abreise und Trennung der Teilnehmer in Heimreiser und Weiterfahrer bei „Speckwetter“ – durchzogen. Regengewänder haben wir ja alle gekauft, geredet haben wir auch schon darüber und jetzt ist es Zeit Selbige einmal herzuzeigen. „Plan B“ = Regenkombi anziehen!

Im Lesachtal, Einfahrt für Fahrzeuge über 12m Länge ist untersagt, hat uns Norbert die Wendigkeit seiner 1700-er demonstriert und eine Pirouette von 270° hinter einem Bagger gezeigt. Ohne nennenswerte Schäden setzten wir die Fahrt nach Sillian fort. Nach wechselhaften Witterungsbedingungen und einfach schönen Straßen und noch imposanteren Landschaft hat uns gegen 14:30 in Cortina der Hunger überfallen. Da mussten wir die schmerzhafte Erfahrung machen, dass in Südtirol die Küchen der Gasthäuser nur bis 14:00 Speisen produzieren. Aus lauter Frust und körperlicher Erschöpfung hat uns Norbert erneut demonstriert dass er sein Motorrad zu Boden werfen kann, ohne, dass der Lenker den Asphalt berührt. Mit einem, schon beinahe gelangweiltem Gesichtsausdruck ging er um seine „Müde“ herum und hat sie wieder liebevoll auf die Gummis gestellt. Ich kann vorweg nehmen, Norbert hat ab diesem Zeitpunkt mit den Einlagen für´s Publikum aufgehört. Nur intern hat er uns noch eine Kleinigkeit aufzulösen gegeben. Nach dem er ab Kastelruth  die Führungsarbeit bis zum vorbestellten Quartier mittels elektronischer Hilfe übernommen hat und ihm scheinbar meine Fototechnischen Halts zu Nerven schienen, hat er am offenen Tankdeckel geschnüffelt und seine Dicke den Berg von Bozen auf den Ritten (Höhenunterschied knapp 800 Meter!) geprügelt. Wir, die Verfolger hatten das Glück, dass es keine nennenswerten Abzweigungen gab und wir uns so wieder gefunden haben. Ausgeklungen ist dieser Abend bei Abendrot, gutem Essen und Südtiroler Wein und leider schlechten Nachrichten aus der Heimat für Roswitha und Armando.

Der Mittwochmorgen erwies sich witterungstechnisch als perfekt. Unsere Truppe ist jedoch nach gemeinsamem Frühstück zerfallen. Weitermachen durften der kleinste und der größte Motor die überhaupt an dieser Tour teilgenommen haben. Ab jetzt sind wir als ungleiches Paar noch flexibler, was heißt, nach jeder zweiten Kurve ist ein Anderer stehen geblieben um zu Fotografieren. Bald haben wir allerdings festgestellt, dass wir für Luftlinie etwa 25 Km den ganzen Vormittag benötigt haben wurde etwas mehr rechts am Lenker gedreht. Zumal meiner Kleinen ihrer Batterie den Dienst quittiert hatte. Ich vermisse seit dem den guten alten Kickstarter! Das Skurrile an dem ist, dass ich zu Hause eine funktionstüchtige, neuwertige Batterie stehen habe. Das heißt entweder bergab stehen bleiben oder laufen! Ich kann vorwegnehmen „ich bin bis nach Hause gelaufen!“ Andere Länder, andere Sitten! Zwischen Riva del Garda und Molina di Ledro führt die Straße durch einen etwa 10 km langen Tunnel. Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70km/h, doppelte Sperrlinie und wie gesagt ein Tunnel. Wir haben eine Geschwindigkeit von ca. 75km/h gewählt und wurden dabei von Autos überholt! In Molina angekommen haben wir umgehend Quartier gefunden.

Der Donnerstag war als Ruhetag geplant, … ca. 300km im westlichen Hinterland des Gardasees bis Bargolino. Wenn du dort einmal beginnst herum zu fahren kannst du einfach nicht mehr aufhören. So viel Gegend, da verliert man das Gefühl für Zeit und Raum! Schaut Fotos, Fotos, Fotos, …..

Schweren Herzens, es ist bereits Freitag, ist Molina wieder zu verlassen. Es steht uns die voraussichtlich schwierigste Etappe bevor. An die 400 geplante Kilometer auf Bundes- und Landesstraßen, oder wie sagt man zu denen die auf der Karte weiß eingezeichnet sind? Durch Atemberaubende Täler und über bis 2400m hohe Pässe wo noch Bahnbetrieb herrscht. Von Sonnenschein und über 24°C über Regen, Nebel und vorbei an Schneefeldern (Schneemannbauen s. Fotos). Auch an Passhöhen vorbei, mangels Sicht. Kurzer Halt in St. Moritz für ein Beweisfoto und schnell wieder in den Sattel und der Regenwolke davon fahren. Was heißt eigentlich Regenwolke, wir haben das „Wolkenloch“ gesucht! Ein kleines haben wir auch gefunden.  Mit gut geöltem Tankrucksack am Ofenpass in der Schweiz (Motorölflasche ist auf gegangen) und Überwinden einer etwa 12cm hohen „Temposchwelle“ im Zuge einer Baustelle in Schluders (It.), vorbei an versunkenen Ortschaften am Reschenpass  bis hin zu einer geschäftstüchtigen Zimmerwirtin in Nauders. Sie hat uns beim rangieren am Schotterparkplatz angesprochen und gleich in die Gasthof eigene Garage hinter dem Haus geschickt. Es ist eine Reisegruppe mit 30 Personen ausgefallen, da kamen wir gerade recht um den Schaden zu minimieren.

Nach einer angenehmen Nachtruhe und einem guten und ausgiebigem Frühstück starteten wir mit „Plan B“ (Regengewand) unsere Tour über Landeck, den Fernpass nach Garmisch Patenkirchen zum Schisprungstadion. Norbert war der Meinung, dass der Fernpass möglicherweise eine Wetterscheide ist. Widererwarten hat er recht behalten, … der Regen wurde stärker!! Stellenweise hat es von Unten in den Helm geregnet. Dennoch konnten wir einen „Haferlkaffee“ im Sprungstadion genießen. Lediglich beim Stehen bleiben vor dem Stadion hatte Norbert eine Begegnung mit Verdauungsresten eines Pferdes, zum Glück ist er nicht darauf ausgerutscht. Der Übeltäter wurde auf Speicherkarte festgehalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, s. Fotos. Trotz „hoher Luftfeuchtigkeit“ wollten wir noch auf den Spuren des Bullen von Tölz wandeln. Die Neugier hat uns durch die Sintflut getrieben und uns sicher nach Bad Tölz gebracht. Dort hatten wir gleich dreierlei Glück. Zum Ersten kamen wir in den Genuss eines Künstler und Schmankerl Marktes, zum Zweiten konnten wir Beide unseren Ersten Ochsen vom Grill genießen und zum Dritten hatten wir nahezu freie Sicht auf sämtliche Aussteller und Standeln. Der Grund dafür war scheinbar die Witterung, wer nicht muss geht bei so einem Sauwetter nicht aus dem Haus. Für uns war´s kein Problem, Regengewand hatten wir ohnehin an und den Helm haben wir nur zum Essen abgenommen. So gestärkt musste ich meine Kleine, Nasse zu Fuß wieder zum Schnurren bringen und dann versuchten wir auf kürzesten Weg den Mattsee zu erreichen. Bei der Abfahrt hat mir Norbert noch seinen Wunsch nach Treibstoff mitgeteilt den ich zwar nicht vergessen hatte aber auf Grund der Deutschen Benzinpreise wollte ich erst in Österreich tanken. Das wusste wiederum Norbert nicht und gestikulierte bei Schüttregen auf der Autobahn mit etwa 130 Sachen, ich konnte den Tacho nicht mehr sehen, wie ein Wilder neben mir und trommelte auf den Tank seiner Dicken. Was ich wiederum nicht wusste ist, dass seine Armaturen bereits seit mehreren Kilometern alle nur erdenklichen Alarmsignale von sich gaben, dass der Sprit zu Ende sei. Nachdem dieses Motorrad erst seit kurzem in Norberts Besitz ist wusste er noch nicht über die tatsächliche Dringlichkeit dieser Alarmierung bescheid. Ich natürlich auch nicht. Während Norbert in seinem Helm vor sich hin schwitzte habe ich bereits am Plan C gearbeitet. Was Norbert wieder nicht wusste war, dass ich ein Abschleppseil in meinem Gepäck mitführte und wir uns so aus dieser misslichen Lage schleppen hätten können. Zugegeben, bei diesen Witterungsbedingungen jemanden auf der A8 (Zweispurig ohne Pannenstreifen) in Deutschland Richtung Salzburg abzuschleppen gehört nicht gerade zum Erholungsprogramm. An meiner Wortwahl erkennt der aufmerksame Leser allerdings, dass wir noch rechtzeitig eine Tanke gefunden haben und wohlbehalten bei Eierschwammerlgulasch und Most in Mattsee gelandet sind.

An unserem letzten Tag dieser Reise meinte es der Herrgott gut mit uns und wir riskierten noch einen Blick in den Hangar 7 in Salzburg. Anschließend hielten wir noch beim Salzburgring wo leider kein Betrieb war und schlängelten uns dem Mondsee und dem Attersee bis Seewalchen entlang. Geplant wäre ein verspätetes Mittagessen in Amstetten. Dieses ließen wir aus witterungstechnischen Gründen allerdings ausfallen. Wir befanden uns zwischen zwei bedrohlichen Wolkensystemen und legten uns folgende Taktik zurecht: der einen Wolke davonfahren bis die Fahrbahn von der vor uns treibender Wolke nass wurde. Dann warten bis uns die Hintere wieder eingeholt hat und dann das Ganze von vorne. Essen konnten wir leider nichts, sind aber trocken zu Hause angekommen!!

Danke   Norbert

                Roswitha, Armando und Ande

                Jasi, Maria, Anton und Robert

                Franz (Stony) und Franz (Smokie)

2555 Kilometer